Tabakindustrie erschließt sich neues Geschäftsfeld und steigt in die Islamapologetik ein




Seit Jahren befindet sich die Tabakindustrie auf dem Rückzug. Immer mehr Vorschriften, Steuern und Anti-Raucher-Kampagnen setzen das einstige Milliardengeschäft immer mehr unter Druck. Nicht zuletzt sind es auch E-Zigaretten, die den Tabakriesen zu schaffen machen, da hier ein dynamischer Nischenmarkt mit kleinen Anbietern entstanden ist, die wesentlich besser auf die Kundennachfrage nach Nikotin reagieren können.

Daher will Altria als einer der größten Tabakkonzerne der Welt nun sein Geschäftsfeld erweitern und damit gewonnene Erkenntnisse aus den Geschäft mit den Krebsstäbchen auf neue Wirtschaftsbereiche ausdehnen. Eines der wichtigsten neuen Betätigungsfelder von Altria soll im Islam bestehen, genau genommen in der Islamapoligetik.

„Wir konnten weltweit über Jahrzehnte sehr viel Erfahrung sammeln im Kampf gegen Vorurteile gegen unsere Produkte,“ begründete Mohammed al-Schilda von Altria Deutschland das neue Engagement.

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„Wir mussten regelmäßig bei Regierungen vorstellig werden und beschwichtigen, Unternehmen von der Vorteilhaftigkeit des Rauchens überzeugen, Wissenschaftler korrigieren und täglich Konsumenten und Nichtkonsumenten von unseren Produkten überzeugen,“ sagte Al-Schilda und fügte an: „Es war wirklich ein harter Kampf mit permanentem und teils heftigem Gegenwind.“

Die Tabakindustrie, sie mag sich zwar gewandelt haben, aber sie sei noch immer da und aktiv. Ohne eine eingehende Expertise im Fördern der eigenen Position aber wäre das nie möglich gewesen. „Spätestens in den 1970er Jahren wären wir von der Bildfläche verschwunden,“ meinte Al-Schilda über das immer wieder abgewendete Ende des Tabakkonsums.

„Beim Islam handelt es sich zwar natürlich um kein Produkt, sondern um eine Dienstleistung, aber wir sehen eine ganz ähnliche Dynamik am laufen, wie sie in der Tabakindustrie vorherrscht,“ so der Vertrerter Altria. „Regierungen werden mürrisch, Wissenschaftler weisen auf eine angebliche Gefährlichkeit hin und Konsumenten wie Nichtkonsumenten hinterfragen das Konzept hinter dem Islam.“

„Bei Altria kommt uns das alles sehr, sehr bekannt vor,“ so der überzeugte Al-Schilda.

Geplant ist nun, die geballte Macht der Kompetenz von Altria im Bereich der Markenvertretung zu übertragen auf interessierte islamische Gemeinschaften. Als Pilotprojekt wird Altria für drei Jahre die politische, wissenschaftliche und gesellschaftliche Vertretung und Verteidigung der Ahmadiyya Gemeinde von Hessen übernehmen.

„Sollte das gut laufen und sich die Situation unsere Partner, die gerade aufgrund von überwiegend haltlosen Vorwürfen unter Druck stehen, in dem Bundesland stabilisieren, dann werden wir das Portfolio erweitern und auch an anderen Orten die Ahmadiyya Gemeinde wie auch andere islamische Gruppierungen vertreten,“ so Al-Schilda über den Ausbau des neuen Geschäftsfeld.

Über die Vertragsdetails wie etwa den Preis für die Vertretung wollten sich weder Altria noch die Ahmadiyya Gemeinschaft Hessens äußern.

Gleichzeitig wurde aber bekannt, dass sich eine erste positive Wendung für die Ahmadiyya abzeichnen könnte. So meinten Vertreter des HR, des hessischen Landesgerichtshofs und mehrere Staatssekretäre der hessischen Landesregierung bei einer Pressekonferenz auf den Malediven, dass „der Islam komplexer ist als es gemeinhin dargestellt wird“ und es sich vor allem bei der Ahmadiyya Hessen um eine „ganz vorzüglich schmeckende Religion“ handelt, die selbst in der stressbeladendsten Situation „stets eine kleine Insel der Entspannung“ bietet.
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