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Immer wieder werfen
Kritiker grünen Politikern einen naiven Blick auf die Stromerzeugung
vor. Sie würden das komplexe Zusammenspiel aus Angebot und Nachfrage
nicht verstehen, und den Bedarf der Industrie gleichermaßen
ignorieren wie die untragbaren Kosten für Privatkonsumenten
gleichermaßen.
Herunter gebrochen wird diese mitunter beißende
Kritik an den Grünen oftmals mit dem Bonmont, dass diese denken:
„Der Strom kommt aus der Steckdose.“ Gestern war es
wieder einmal so weit, dass dieser Vorwurf erhoben wurde, als es im
Bundestag zu einer Generaldebatte kam.
Fallen gelassen wurde der
Spruch dabei von dem Bundestagsabgeordneten Peter Boehringer, der für
die AfD Fraktion sprach.Bewusst nahm er
dabei Bezug auf die hinter ihm sitzende Claudia Roth, die als
Vizepräsidentin des Bundestages die Sitzung leitete.
„Und Sie,“
sprach Boehringer sich halb umdrehend, „sind vermutlich auch eine
von denen, die denken, der Strom komme aus der Steckdose“.
Erwartbar brach in der AfD Fraktion Gelächter aus, während sich
anwesende Mitglieder der übrigen Fraktionen empört zeigten über
die Auslassung Boehringers, der eigentlich zur EZB Geldpolitik reden
sollte.
Roth ließ den
Seitenhieb gegen sie nicht durch und rief Boehringer sofort zur Ruhe,
indem sie den Abgeordneten völlig zurecht auf die Geschäftsordnung
hinwies, wonach Redebeiträge immer zum vorgegebenen Thema gehalten
werden müssen.
„Ihnen als
Antidemokrat muss man das ja immer wieder sagen,“ so die sich als
bürgerlich bezeichnende Bundestagsvizepräsidentin und schob eine
Warnung hinterher: „Sollte das noch einmal vorkommen, dann werde
ich Ihnen die Redeerlaubnis entziehen.“
Dann aber machte
Roth etwas, das von vielen Beobachtern als Novum für die als neutral
bekannte Claudia Roth bezeichnet wurde, sie wurde persönlich und
verwies hämische Kritik endgültig auf die Plätze.
Sie sagte: „Sowieso,
natürlich weiß auch ich, dass der Strom nicht aus der Steckdose
kommt. Er kommt aus dem Stromkabel.“
„Oder haben Sie
noch nie einen Vibrator zum Laden eingesteckt? Stecken Sie den immer
direkt in die Steckdose, oder wie?“ schob die gut aufgelegte Roth
unter dem Gelächter der bürgerlichen Fraktionen und des anwesenden
Publikums hinterher.
„S-T-R-O-M-Kabel!“
buchstabierte sie dem nun völlig sprachlosen Boehringer ins
Stammbuch, der wie ein begossener Pudel dastand, und den sie damit
völlig aus dem Konzept brachte.
Aufgrund dieses Zwischenfsalls trat Claudia Roth nach der Debatte eigens vor die Kameras, um noch einmal die Situation und die Regeln des Bundestags klarzustellen. Sie wiederholte dabei noch einmal ihre Kritik am Verhalten der AfD.
„Die Vertreter
aller bürgerlichen Parteien wissen um die Regeln und sie halten sich
aus Respekt vor der Demokratie daran. Die AfD in ihrer
antibürgerlichen Gesinnung kann das offenbar leider nicht,“ so
Roth in betont nüchterner Weise.
Einen weiteren
kleinen Seitenhieb gegen Peter Boehringer und die AfD konnte sie sich
aber nicht verkneifen: „So wie die bürgerlichen Parteien wissen,
wie man sich im Bundestag verhält, so wissen sie auch woher der
Strom kommt.“
Unter
dem Gelächter der anwesenden Journalisten wiederholte sie noch
einmal: „S-T-R-O-M-Kabel!“
Die AfD wollte sich
zu diesem weiteren Wirkungstreffer nicht äußern. Peter Boehringer
ließ ausrichten, dass es „für sich selbst spricht“ und keines
weiteren Kommentars bedarf.
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