Soll weniger wertvoll werden (Bildquelle) |
Aktuell läuft ein
Wochenendseminar der Grünen Parteispitze auf Sylt, zu dem knapp
einhundert hochrangige Parteimitglieder der Landes-, Bundes- und
EU-Ebene eingeflogen wurden. Die Parteispitzen stimmen sich dort über
das Programm der Partei für die kommenden Monate ab.
Wichtige
Tagesordnungspunkte umfassen die weitere Positionierung der Partei
bei Grenzunsicherheitsfragen, die kommenden Ausbaustufen der
wetterabhängigen Stromerzeugung, das Vorgehen beim Umsetzen eines
allgemeinen Verbots für den Individualverkehr, sowie die Frage nach
der Endlösung fder Plastikfrage.
Obwohl sich die
Anwesenden zur Geheimhaltung verpflichtet haben, sickerten trotzdem
einige Informationen nach außen, die sich aus Gesprächen mit grün
wählenden Anwohnern ergaben, die dort ein Ferienhaus besitzen.
So berichtet uns ein
Anwohner über ein Gespräch mit Renate Kühnast, die er zufällig
auf dem Parkplatz neben einem Wanderweg traf.
Er fragte sie nach
dem Stand der Dinge, woraufhin sie ihm bereitwillig Antwort gab und
meinte, dass gerade eine hitzige Debatte über das Flaschenpfand
geführt würde.
„Klar ist, dass
wir dringend etwas unternehmen müssen in der Sache,“ sagte Frau
Kühnast dem Anwohner, „es gibt einfach zu viele Plastikflaschen,
die am Ende im Ozean landen und dort in der Nase von Schildkröten.“
Die
unterschiedlichen Positionen der Parteispitzen, so der Anwohner über
die Aussagen von Frau Kühnast, reichen von einem rigorosen Verbot
für Plastikflaschen, über eine simple Verdoppelung des
Flaschenpfandes, bis hin zu einer Steuer auf das Flaschenpfand.
„Es wird wohl auf
letzteres hinauslaufen,“ so die emotional merklich bewegte Kühnast.
„Ein Verbot würde nur dazu führen, dass die Leute auf Aludosen
umsteigen. Das wäre untragbar. Ich teile hier die Position der
anwesenden Realos.“
„Gleichzeitig
würde eine Verdoppelung des Flaschenpfandes dazu führen, dass
Plastikflaschen wertvoller würden,“ so Kühnast, “und da müssen
wir als Grüne Partei eine normative Wertposition einnehmen.“
„Plastik ist nicht
wertvoll, weil es gegen die Natur ist und so dürfen wir Plastik auch
nicht künstlich teurer machen,“ so die langjährige
Bundestagsabgeordnete.
Dabei handele es
sich um die Position des Fundiflügels unter den Parteispitzen, wie
der Anwohner zu berichten wusste. Es stehen sich in der Frage also
die beiden klassischen innerparteilichen Fronten gegenüber.
Für Kühnast
zeichnet in der Frage aber ein goldener Mittelweg ab: „Der
Kompromiss ist daher relativ klar. Wir müssen das Flaschenpfand
besteuern. Auf diese Weise schlagen wir mehrere Fliegen mit einer
Klappe.“
„Einerseits würde
es keine Substitution geben hin zu Aludosen und andererseits würde
sich der Wert einer jeden Plastikflasche verringern,“ sagte Kühnast
über die Vorteilhaftigkeit des Kompromisses.
„Gleichzeitig
würden auch die Profite der Handelskonzerne sinken, die aktuell ein
gutes Zubrot verdienen mit dem Pfandsystem und der Staat könnte über
die Steuer auch ein paar zusätzliche Einnahmen generieren,“
erklärte Kühnast, wobei sie keine Angaben machen wollte über die
Höhe einer derartigen Steuer und ob sie beim Kauf oder bei der
Rückgabe der Flasche erhoben würde.
Zum Abschluss meinte
Renate Kühnast npch, dass sie den Kompromissvorschlag am späten
Nachmittag einbringen möchte, sobald alle wieder nüchtern sind.
„Jetzt aber will
ich erst einmal ein paar Schritte gehen und den Tofu, den es zum
Mittag gab verdauen und den Kopf wieder frei bekommen,“ sagte Frau
Kühnast während sie mit Schwung die Fahrertür des von der Partei
zur Verfügung gestellten Audi Q7 schloss und in Richtung Wanderweg
verschwand.
twitter
google+
fb share